Von Linz gings über Ottosheim nach Rožmberk (Rosenberg). Rosenberg
liegt nordöstlich von Vyšší Brod im Tal der Moldau. Die Stadt war
auch als "Judenstadt" bekannt. Der Grund für die Ansiedlung in dieser
Gegend war wohl eine kaiserliche Anordnung von 1670, mit der die Juden
aus Wien vertrieben wurden. Sie siedelten sich dann in Rosenberg an
und trieben Handel mit den Städten in der Umgebung - bis hin zu Linz.
Interessant sind in dem Ort vor allem die Burg und der Jüdische Friedhof - und genau dieser hatte es uns angetan.
Etwas außerhalb der Stadt liegt der angeblich 1480 gegründete Friedhof. Heute sind leider nur mehr wenige Grabsteine vorhanden - manche stark verwildert, ander noch recht gut erhalten.
Der älteste Grabstein geht auf das Jahr 1793 zurück. Ein Linzer names
David, der am Linzer Hauptplatz getötet wurde. Interessant daran ist
vor allem, dass bis 1863 alle Juden aus Linz in Rosenberg bestattet
wurden, erst dann bekam Linz einen eigenen Jüdischen Friedhof.
Obwohl die Gräber teilweise sehr verwildert sind, gibt es doch Zeugen, dass sie besucht werden.
Woher die Tradition - Steine auf den Grabstein zu legen - kommt, kann nicht genau gesagt werden. Es gibt etwa 40 verschiedene Erklärungen hierfür
- Man legt die Steine auf das Grab um dem Toten etwas ewig währendes zu geben
- Bei ihrem Auszug aus Ägypten hatten die Juden nicht die Zeit für eine Erdbestattung. Man legte die Toten daher unter Steine, um sie so vor Aasfressern zu schützen
- ...
Welche Erklärung auch die Richtige ist, ich halte es für einen schönen Brauch und länger halten als Blumen oder Kerzen tun sie auch ;o)
Nachdem wir alles im Kasten hatten, wollte Franz unbedingt noch einen Zwischenstopp im Friedhofscafe einlegen
Scherzal - keine Ahnung worum es sich bei dem Gebäude neben dem Friedhof handelt, es schein auch nicht bewohnt zu sein. Dann gings weiter nach Kaplice - aber das ist eine andere Geschichte ;o)
8. April 2008
Ausflug in die südböhmische Region - Jüdischer Friedhof in Rozmberk
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Suedboehmen
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